Nachdem Rot-Weiß Oberhausen an den ersten beiden Spieltagen der Regionalliga West noch sieglos blieb und nur einen Punkt holen konnte, folgte am 3. Spieltag gegen den SV Lippstadt ein 4:1-Auswärtssieg.
Vor 740 Zuschauern in der Lippstädter Liebelt-Arena zeigte RWO eine über weite Strecken überzeugende Leistung. Das sah auch Jörn Nowak, Trainer der Oberhausener, kurz nach dem Spiel so: "Von der ersten Minute an haben wir eine Dominanz an den Tag gelegt, wie wir es uns vorgestellt haben. Das war nicht selbstverständlich nach den ersten beiden Ergebnissen in dieser Saison."
Diese Dominanz führte zu zwei RWO-Treffern in der ersten Halbzeit. Kapitän Sven Kreyer traf per Abstauber zur Führung, nachdem Lippstadt-Keeper Balkenhoff eine Flanke von Moritz Montag nach vorne prallen ließ (32.). Kurz darauf brachte ein Standard das 2:0: Eine Freistoßflanke von Oguzhan Kefkir fand mit Pierre Fassnacht einen dankbaren Abnehmer (39.).
Direkt nach der Pause traf Rückkehrer Tim Stappmann sogar noch zum 3:0 (47). Danach folgte jedoch eine Phase im Spiel, die Nowak gar nicht gefiel: "Mit der Phase nach dem 3:0 bin ich alles andere als zufrieden. Da habe ich mir mehr Ruhe und mehr Selbstbewusstsein von meiner Mannschaft erhofft. Wir haben Lippstadt viel zu viel Feld und Ballbesitz gegeben. Wir haben nur reagiert und sind hinterhergelaufen und das nicht mal im höchsten Tempo."
RWO: Benz - Montag, Stappmann, Klaß (66. Ezekwem), Fassnacht (66. Niemeyer) - Ngyombo, Holthaus - Kleinsorge (74. Rexha), Stoppelkamp, Kefkir (83. Öztürk) - Kreyer (74. Ruzgis)
Schiedsrichter: David-Markus Koj
Zuschauer: 740
Tore: 0:1 Kreyer (32.), 0:2 Fassnacht (39.), 0:3 Stappmann (47.), 1:3 Maier (70.), 1:4 Rexha (88.)
Gelbe Karten: Allmeroth, Maier, Lee, Demirarslan
Diese wackeligen Minuten der Oberhausener nutze der SVL in der 70. Spielminute aus und verkürzte zum 1:3. Viktor Maier erzielte den Treffer, der Lippstädter Kapitän profitierte dabei aber von einem haarsträubenden Ballverlust des zuvor eingewechselten Cottrell Ezekwem.
Rinor Rexha konnte daraufhin zwar mit einem sehenswerten Lupfer das 4:1 erzielen, dennoch ordnete Nowak das Ergebnis kritisch ein: "Unterm Strich fällt das Ergebnis deutlicher aus, als es das Spiel eigentlich hergab, gerade in Hinblick auf die Schlussphase, in der wir noch zweimal in höchster Not klären konnten."
So bewertet Lippstadt-Trainer Bechtold die dritte Saisonniederlage in Folge
Für den SV Lippstadt ist es ein verkorkster Saisonstart. Die Mannschaft von Trainer Felix Bechtold startet mit drei Niederlagen aus drei Punktspielen in die Saison. "Aktuell haben wir nicht das Glück auf unserer Seite", haderte Bechtold kurz nach dem Abpfiff. "Wir werden spielerisch nicht so auseinander genommen, wie die Ergebnisse gerade klingen. Mit Oberhausen und Aachen hatten wir jetzt direkt zu Beginn zwei schwere Brocken, vielleicht nicht zum günstigsten Zeitpunkt für uns."
Besonders in der ersten Halbzeit wirkten die Lippstädter zum Teil überfordert mit dem hohen Tempo der Gäste. Der 32-Jährige nannte die fehlende Erfahrung seiner Truppe als Grund, gab sich aber kämpferisch: "Wir sind eine junge Mannschaft und sind im Moment noch nicht so gefestigt, das hat man vor allem in der ersten Hälfte gesehen. Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse daraus ziehen und positiv nach vorne schauen."
Während der SV Lippstadt am kommenden Spieltag ins Heidewaldstadion zum Derby gegen den FC Gütersloh reist (18. August, 19.30 Uhr), empfängt Rot-Weiß Oberhausen zur gleichen Zeit Alemannia Aachen.